Jazz

Jazz hören

… ja sowieso, wieso nicht…
Lieber noch bei einem Konzert als eine CD abspielen.

Aber, warum Jazz? Ja Pop, Rock, Klassische, World Musik auch, aber eben doch lieber Jazz! Nicht alles, Jazz ist nicht gleich Jazz, und meine Ohren ertragen auch nicht alles bedingungslos, d.h. manches erreicht mich nicht, mag ich einfach nicht. Das können Instrumente, Stimmen, das Zusammenspiel und vieles andere sein, wie umgekehrt eben auch, gerade das mag ich, auch wenn es im normalen Sinne nicht als schön, wohlklingend, daherkommt. Aber der Drive, Groove, die Melodie, der Rhythmus usw., das ist es, was ich am Jazz so schätze, das nicht Erwartete, Ungewöhnliche, noch nicht Gehörte, oder das, was mich an anderes erinnert …

Was ist so anders beim Jazz? Die Freiheit in der Interpretation und Improvisation, die Empathie, der Ausdruck, den der Solist in seinen Part legt? Aber das gibt es sonst doch auch … Wenn in Mahlers 4. Sinfonie im 4ten Satz der Sopran einsetzt, dann rührt mich das schon an. Das ging den meisten Zuhörern bei der Erstaufführung wohl ganz anders, denn die 4. Sinfonie kam nicht gut an. Aber macht es einen Unterschied, wer hier singt, welches Orchester spielt? Ja, aber weniger, als im Jazz. Hier ist es die Stimme der Sängerin, ihre Empathie, die Zusammenarbeit mit dem Orchester, Abstimmung über das Tempo, die Lautstärke einiger Instrumente und der Stimme. Aber sonst ist alles immer gleich. Im Jazz haben alle Instrumente und der Sänger, die Sängerin, die Chance ihre Interpretation in die Stimmung mit einzubringen, die Improvisation jedes Mal anders zu gestalten usw. Kurz: im Jazz ist mehr Freiheit im Ausdruck, in der Spielfreude, im Zusammenspiel möglich. Selbst die Reaktion des Publikums ist Teil der Performance.

Darum: Jazz hören … miterleben.

Wie nun, kann man über Jazz dozieren? Wir wollen es versuchen …

An diversen Universitäten, Musik-Hochschulen kann man mittlerweile Jazz studieren, d.h. die Kunst der Improvisation, des Komponierens und alle anderen Techniken, die für das Musizieren erforderlich sind. Man kann sogar Jazz-Geschichte studieren, und das Wissen über Grundlagen, die Stile, Epochen, deren Aufführungen, Analysen von Schallplatten- und Video-Aufnahmen, den Zeitbezug etc. weiter vermitteln.

Nicht nur Musiker sollten etwas über die Musik wissen, die sie spielen, auch die Zuhörer. Nicht akademisch, aber ein bisschen mehr, als „gefällt mir“ …

Deshalb hier der Versuch, sowohl die Geschichte des Jazz zu verfolgen, als auch die musikalischen Wurzeln, die Variationen, die stilistischen Experimente vom Anfang bis heute vorzustellen.

Ja, Konzerte sind etwas anderes, aber vielleicht sind danach ja manche Konzerte auch wieder etwas anders …